Vielleicht haben sich die ein oder anderen gedacht: “Ja, ganz nett, aber bei uns geht das nicht. Wir haben zu wenig Ressourcen, zu wenig Ideen etc.” Aber gerade KMU weisen einige Vorteile gegenüber Großunternehmen vor, um ein gut funktionierendes Innovationsmanagement zu etablieren.
Vor- und Nachteile eines Innovationsmanagements in KMU´s
Um die Vor- und Nachteile besser verstehen zu können, ist es zunächst erforderlich die Herausforderungen einer Innovation zu behandeln.
Innovationsmerkmale – die Basis einer jeden Innovation
Innovationen können in vier Merkmale gegliedert werden
- Neuheitsgrad: Innovationen sind neue Ideen, die erfolgreich am Markt eingeführt werden. Daher ist jede Idee, die in einem Unternehmen umgesetzt werden soll neu und anders. Jedes Projekt erfordert ein anderes Vrogehen in der Umsetzung und Vermarktung und birgt viele Risiken in sich.
- Komplexität: Da Innovationsprojekte meist unterschiedliche Phasen von der Ideenentstehung bis zur Vermarktung durchlaufen, sind auch verschiedene Abteilungen und Personen involviert. Dadurch steigt die Komplexität eines Innovationsprojektes und so auch wieder das Risiko.
- Unsicherheiten: Durch den hohen Neuheitsgrad und die vorhandene Komplexität kommt es so auch zu Unsicherheiten in der Ideenumsetzung. Man weiß nicht ob die Idee auch wirklich Erfolg haben wird oder wie genau vorgegangen werden soll.
- Konfliktgehalt: So kann es selbstverständlich auch zu Konflikten innerhalb der Abteilungen bzw. der Teams kommen. Unsicherheiten führen schnell zu unausgesprochenen Konflikten und Projekte verlaufen sich im Sand. Am Ende wundert man sich sogar noch, warum das Projekt nicht umgesetzt worden ist.
Die folgende Abbildung zeigt, wie diese Punkte zusammenhängen und, dass sie sich gegenseitig beeinflussen.
Wichtig ist zunächst sich dieser Merkmale bewusst zu werden und so die Basis für ein funktionierendes Innovationsmanagement zu schaffen.
Gerade KMU´s bieten diesbezüglich einige Vorteile:
- Hohe Flexibilität durch flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege: So kann schnell auf Marktpotenziale und Veränderungen in Technologien und Kundenbedürfnissen reagiert werden. Auch erkannte Gefahren können so schnell umschifft werden.
- Einbindung der Unternehmensgründer: Meist sind in KMU die Unternehmensgründer noch aktiv am Geschehen beteiligt. Sobald diese von einer Idee überzeugt sind, werden Entscheidungen schnell und einfach getroffen.
- Verständnis für Gesamtzusammenhänge durch geringe Arbeitsteilung: Gerade in KMU blicken Mitarbeiter immer wieder über den eigenen Tellerrand, da in kleineren Unternehmen oftmals auch für den Kollegen oder die Kollegin einmal mitgearbeitet werden muss. Schnell erhält man so Einblicke in neue Aufgaben und kann Querverbindungen herstellen. Gerade auf das Innovationsmerkmal Komplexität wirkt sich diese Arbeitsteilung positiv aus.
- Hohe Mitarbeitermotivation: Gerade diese geringe Arbeitsteilung führt zu einer abwechselnden Tätigkeit und so zu hoch motivierten Mitarbeitern.
Selbstverständlich stehen diesen Vorteilen auch Nachteile gegenüber.
Innovationsnachteile von KMUs
- Geringe Arbeitsteilung: Durch fächerübergreifendes Handeln und Denken gibt es oft keine Fachspezialisten, die konkret für Innovationsprojekte abgestellt werden können.
- Fehlende, personelle Ressourcen: Gerade durch diese fehlenden Fachspezialisten sind Mitarbeiter oftmals gezwungen Ideen in der regulären Arbeitszeit zu verwirklichen. Doch gerade im stressigen Alltag bleibt Kreativität auf der Strecke.
- Fehlende, finanzielle Ressourcen: Oftmals stehen KMU´s nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Ideenrealisierung zur Verfügung. Doch hier bietet gerade die Steiermark einzigartige Förderpakete.
- Fehlendes Know How: Mitarbeiter in KMU sind meist nicht auf Kreativitätsmethoden oder Innovationsmanagement trainiert. Dabei können schon einfache Methoden innerhalb weniger Stunden trainiert werden (mehr dazu im vierten Teil dieser Blogserie).
Conclusio eines Innovationsmanagements für KMU
Selbstverständlich gibt es auch Nachteile, die gerade KMU daran hindern systematisch an Innovationen heranzugehen. Dabei können einfache Schritte gesetzt werden um neue Ideen auf den Markt zu bekommen. Wie bereits der erste Teil gezeigt hat, sind Innovationen für jedes Unternehmen und dessen Erfolg wichtig. Verzichten Sie also nicht darauf, sondern setzen Sie erste, kleine Schritte.
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