Brainstorming: Wie es wirklich funktioniert

Brainstorming: Wie es wirklich funktioniert

Brainstorming 2.0 – Wie Sie erfolgreich Ideen entwickeln

Brainstorming ist die meistverwendeste Kreativitätsmethode und trotzdem führt die Methode kaum zu überraschenden Ideen. Wie Sie Brainstorming richtig anwenden können um auch auf quergedachte Ideen zu kommen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die goldenen Regeln erfolgreichen Brainstormings

1.) So bereiten Sie das Thema für ein erfolgreiches Brainstorming vor

Die Vorbereitung entscheidet bereits über den Erfolg des Brainstormings. Hier geht es nicht nur um die Einladung, die Raumgestaltung und das Thema.
Die Vorbereitung der Brainstorming-Session sollte möglichst genau erfolgen. Schnell einberufene, spontane Brainstormings, erfassen meist nicht das ganze Potenzial kreativer, quergedachter Ideen.
Setzen Sie das Thema in den richtigen Rahmen:
Wofür suchen Sie Ideen? Warum ist Ihnen diese Aufgabenstellung wichtig? Worum geht es? Und vor allem was wollen Sie erreichen? Wird das Thema zu knapp gesetzt, gehen viele Ideen verloren. Wird das Thema zu breit aufgestellt, verlaufen sich die Ideen.
Die Aufgabenstellung „Was können wir Kollegin A zum Geburtstag schenken?“ wird ganz andere Lösungen bringen als die geänderte Variante „Wie können wir Kollegin A ein einzigartiges, überraschendes Geschenk ermöglichen?“
„Wie können wir eine Brücke bauen?“ bringt andere Lösungen wie „Wie können wir von einem Ufer zum anderen gelangen?“.
Wie könnte Ihre Aufgabenstellung in einem größeren Rahmen gesetzt werden?

2.) Die Vorbereitung erfolgreichen Brainstormings ist das A&O

Laden Sie unterschiedliche Typen ein. Beim Brainstorming geht es um verschiedene Betrachtungsweisen. Wollen Sie beispielsweise nach neuen Produktideen suchen, dann laden Sie verschiedene Kunden ein, extreme Kunden. Überlegen Sie wer noch an der Entstehung des Produktes beteiligt ist? Entwickler, Produktion, Marketing, Vertrieb und auch Buchhaltung. Sorgen Sie für einen guten Mix im Team.
Bereiten Sie auch den Brainstorming-Raum gut vor. Hier eignen sich unterschiedliche Impulse wie Bilder, Sprüche und viele Materialien um schnelle Muster und Zeichnungen erstellen zu können. Schaffen Sie einen angenehme und kreativen Rahmen.

3.) So starten Sie erfolgreiches Brainstorming

Meistens werden Mitarbeiter aus dem Tagesgeschäft rausgerissen um schnell ein paar Ideen zu sammeln. Denken Sie hier daran den Alltag einmal abzubauen. Je weiter der Alltag weg ist, desto freier sind die Teilnehmer für wirklich kreative Ideen.
Sie können einfache Spiele aus dem Improtheater verwenden oder eine einfache Übung, die Tina Seelig in ihrem Buch „Lebe lieber innovativ“ beschreibt:
Aufwärmübung zum richtigen Brainstorming:
Diese Übung kann in zweier Teams ausgeführt werden und führt zu einer Ja, und – Mentalität. 
Person A startet mit „Ich plane für nächstes Jahr die Weihnachtsfeier….“
Person B widerspricht nun 5 Minuten lang jeden Vorschlag von A. Sie werden sehen, dass die Stimmung sinkt.
Nun wird gewechselt. Person B startet mit „Ich plane für nächstes Jahr die Weihnachtsfeier….“
Person A greift nun jede Idee auf und entwickelt diese weiter.
Dadurch steigt nicht nur die Stimmung. Ideen werden aufgegriffen und weiterentwickelt.
Nun geht es darum die Aufgabenstellung vorzustellen.

4.) So kommen Sie zu kreativen Ideen

Die erste Welle an Ideen sind meist naheliegende Ideen, die sofort in den Kopf kommen.
Nun gilt es diese Welle, ähnlich wie Wellen im Meer, zu größeren und immer wieder wachsenden Wellen zu machen.
Stellen Sie Impulsfragen wie (wir bleiben beim Beispiel mit der Geburtstagsgeschenk):
„Wie könnten wir ein Geschenk finden, dass 0 Euro kostet oder 1.000 Euro?“
„Wie sieht ein Geschenk aus, wenn wir dieses für ein 5jähriges Kind suchen sollten oder für eine 80jährige Pensionistin?“
Lassen Sie sich bereits in der Vorbereitungszeit ähnliche Fragen einfallen. Verändern Sie damit die Perspektive und finden Sie so zu neuen Ideen.
Sie können auch Bilder verwenden oder Reizwörter. Es geht um neue Impulse um weitere Wellen der Ideen zu erzeugen.
Greifen Sie bereits vorhandene Ideen auf und lassen Sie diese weiterentwickeln. Oder kombinieren Sie zwei Ideen und lassen Sie daraus wieder etwas Neues entstehen.
Zusatztipp: Jeder Teilnehmer erhält Papier/Post-its und Stift um Ideen selbst aufzuschreiben. So müssen die Teilnehmer ihre Gedanken nicht unterbrechen, weil gerade eine Diskussion im Gang ist.

5.) So vermeiden Sie Nein-Sager im Brainstorming

Es empfiehlt sich die Teilnehmer des Brainstormings ganz aus der Bewertung auszunehmen. Lassen Sie die Bewertung von einem Entscheider durchführen, der nicht am Brainstorming teilnimmt.
So vermeiden Sie schnelles Abwürgen von Ideen und ermöglichen überraschende Lösungsansätze.

6.) So beenden Sie erfolgreiches Brainstorming

Der Abschluss des Brainstormings kann genauso eine Herausforderung werden. Wie geht man mit der Fülle an Ideen um?
Wie im vorigen Punkt erwähnt ist es wichtig die Bewertung von einem Entscheider durchführen zu lassen. Dennoch können die Ideen bereits vorsortiert werden.
Die Teilnehmer bekommen beispielsweise 3 Klebepunkte (einen roten, einen blauen und einen grünen)
Nun vergeben Sie den roten Punkt für jene Idee, die sofort umsetzbar ist.
Den blauen Punkt vergeben Sie für die erfolgsversprechendste Idee und den grünen Punkt für die Kosten-effizienteste Idee.
Damit ermöglichen Sie auch dem Entscheider einen schnellen Überblick.
Brainstormings sind eine gute Gelegenheit auf neue Ideen zu kommen. Probieren Sie es aus.