Innovation erfolgreich umsetzen: 4 Schritte zur gelebten Ambidextrie

Die Herausforderung der Innovationsumsetzung

Wie oft erleben Unternehmen, dass großartige Ideen entwickelt werden, aber dann in der Schublade verschwinden? Obwohl Ideen ein entscheidender Treiber für Wachstum und Erfolg sind, scheitern viele Unternehmen daran, diese effektiv umzusetzen. Doch warum? Es gibt eine Vielzahl von Herausforderungen, die diesem Prozess im Weg stehen. Bevor wir uns mit konkreten Lösungen befassen, lassen Sie uns diese Hindernisse genauer betrachten.

Hören Sie sich gerne auch die Folge dazu in meinem Podcast „Veränderung Einfach Machen“ an.

Hauptherausforderungen der Innovationsumsetzung

1. Das Quartalsdenkendilemma

Viele Unternehmen konzentrieren sich auf kurzfristige Ziele wie Quartals- oder Jahresabschlüsse. Innovation, die oft Jahre bis Jahrzehnte benötigt, gerät dabei ins Hintertreffen. Besonders problematisch wird es, wenn Führungskräfte, die nur wenige Jahre in ihrer Position verweilen, ihren Fokus auf schnelle Erfolge legen und langfristige Innovationsprojekte stoppen, um eigene Prioritäten umzusetzen.

Die Grafik zeigt den Widerspruch zwischen Innovation und Tagesgeschäft

2. Angst vor dem Scheitern

Scheitern gehört zum Wesen von Innovation. Doch die menschliche Urangst vor Misserfolg und Zurückweisung hindert viele, mutige Entscheidungen zu treffen. Stattdessen wird zu lange gezögert oder versucht, jedes Risiko abzusichern – was in der Frühphase innovativer Projekte oft unmöglich ist.

3. Starre oder fehlende Prozesse

Innovationsprozesse, die zu rigide gestaltet sind, scheitern häufig daran, bahnbrechende Ideen zu integrieren. Auf der anderen Seite fehlt es oft an Strukturen, die Flexibilität und Kreativität fördern.

4. Ressourcenengpässe

Zeit, Geld und Personal sind oft begrenzt. Besonders in Krisenzeiten stehen Unternehmen vor der Entscheidung, ob sie ihre Ressourcen in das Tagesgeschäft oder in Innovationsprojekte investieren.

Das Bild zeigt das Ungleichgewicht zwischen Effizienz und Innovation

Die Lösung: Ambidextrie als Konzept für Innovation und Effizienz

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat sich das Konzept der Ambidextrie bewährt. Ambidextrie, die Kunst der Beidhändigkeit, beschreibt die Fähigkeit, Tagesgeschäft (Effizienz) und Innovation (Flexibilität) gleichzeitig zu managen.

Was ist Ambidextrie?

Ambidextrie unterteilt sich in zwei Modi:

  • Exploit-Modus: Der Fokus liegt auf Effizienz, Optimierung bestehender Prozesse und klaren, messbaren Ergebnissen.
  • Explore-Modus: Hier stehen Kreativität, Experimentieren und das Erkunden neuer Möglichkeiten im Vordergrund.

Diese beiden Modi müssen parallel existieren, um Unternehmen sowohl kurzfristig stabil als auch langfristig zukunftsfähig zu machen.

Warum Ambidextrie der Schlüssel zur Innovationsfähigkeit ist

Ein zukunftsfähiges Unternehmen muss beide Hände gleichermaßen einsetzen. Der Exploit-Modus generiert die Einnahmen, während der Explore-Modus die Grundlage für Wachstum und neue Möglichkeiten schafft. Eine Balance zwischen beiden Modi ist entscheidend.

Wie Sie Ambidextrie in Ihrem Unternehmen etablieren

Schritt 1: Status quo analysieren

Prüfen Sie, wie viel Zeit, Ressourcen und Aufmerksamkeit derzeit in den Exploit- und Explore-Modus fließen. Identifizieren Sie die größten Hindernisse, die einer Balance im Weg stehen.

Schritt 2: Ziele setzen

Streben Sie eine neue Verteilung an, die für Ihr Unternehmen realistisch und zielführend ist. Ein ausgewogenes Verhältnis von 50:50 ist ideal, doch auch kleine Schritte können große Wirkung erzielen – beispielsweise, wenn Sie den Explore-Modus um 5 % erhöhen.

Das Bild zeigt die vier Schritte zur Ambidextrie.

Schritt 3: Konkrete Maßnahmen umsetzen

Hier sind einige bewährte Methoden, um mehr Zeit und Raum für Innovation zu schaffen:

1. Geschützte Innovationszeiten

Blockieren Sie feste Zeiten für Innovationsarbeit. Ein Beispiel: Ein Kunde reserviert sich monatlich einen festen Tag, um sich voll und ganz auf innovative Themen zu konzentrieren.

2. Zwei-Stunden-Prinzip

Planen Sie wöchentlich zwei Stunden für Innovationsarbeit ein, beispielsweise donnerstags von 8 bis 10 Uhr. Nutzen Sie diese Zeit für Brainstormings, Prototyping oder Marktrecherchen.

3. Innovations-Reviews

Führen Sie alle 90 Tage ein Review durch, um den Fortschritt Ihrer Innovationsprojekte zu bewerten. Überprüfen Sie dabei, ob Ihre Projekte weiterhin relevant sind oder angepasst werden müssen.

4. Innovationsbörse

Schaffen Sie eine Plattform, auf der Mitarbeiter ihre Ideen vorstellen können. Wenn eine Idee genügend Unterstützer findet, wird sie weiterverfolgt. Dies fördert Engagement und Kreativität.

Schritt 4: Ergebnisse messen

Während der Exploit-Modus klare Kennzahlen wie Umsatz und Effizienzsteigerung liefert, sind im Explore-Modus weiche Faktoren entscheidend. Dazu gehören:

  • Wissenszuwachs
  • Qualitatives Kundenfeedback
  • Anzahl der getesteten Prototypen

Bewerten Sie den Erfolg Ihrer Innovationsprojekte anhand dieser Indikatoren.

Fazit: Ambidextrie als Wegweiser für nachhaltige Innovation

Ambidextrie hilft Unternehmen, die Herausforderungen der Innovationsumsetzung zu meistern, indem sie Effizienz und Kreativität miteinander vereint. Es ist weder ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Wenn Unternehmen diese Beidhändigkeit meistern, schaffen sie nicht nur kurzfristige Erfolge, sondern sichern sich auch langfristige Wettbewerbsvorteile.

Wie sieht Ihre Balance aus? Starten Sie mit einer Analyse Ihres aktuellen Modus und setzen Sie erste Schritte in Richtung mehr Ambidextrie. Mit kleinen Experimenten und klaren Strukturen können Sie große Veränderungen bewirken.

Lassen Sie uns gemeinsam starten

Wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung von Ambidextrie in Ihrem Unternehmen benötigen, lassen Sie uns darüber sprechen. Gemeinsam können wir herausfinden, wie Sie Tagesgeschäft und Innovation optimal verbinden können. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Termin – ich freue mich auf unser Gespräch!