Keine Anpassungsfähigkeit, bremsende Strukturen, Verschlossenheit gegenüber Neuem, – der Albtraum für jedes Unternehmen. Das Zauberwort heißt hier Agilität. Viele Unternehmen versprechen sich durch Agilität besseres Projektmanagement und in den meisten – egal ob groß oder klein – ist Agilität längst überfällig. Aber was ist Agilität eigentlich genau? Und wie setze ich sie um? In diesem Blogbeitrag gebe ich dir einen Überblick über alles, was du zum Thema Agilität wissen musst, um dein Unternehmen agil(er) zu machen.
Was ist Agilität?
Agilität wird oft als Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit auf Aktionen im Umfeld definiert. Anders als viele Menschen glauben, ist Agilität mehr, als reaktiv, flexibel und anpassungsfähig zu sein. Agil zu sein bedeutet auch, dass man proaktiv und im Vorhinein handelt. Als Unternehmen agil zu arbeiten geht also über Flexibilität hinaus.
Firmen, die während der Corona Pandemie schnell ins Home-Office gegangen sind, haben eher flexibel als agil gehandelt. Schnell reagieren und sich anpassen zu können, ist natürlich auch für agiles Arbeiten wichtig. Trotzdem ist es noch nicht dasselbe wie Agilität.
Es gab aber schon Unternehmen die schon vorher Home-Office ermöglicht haben. Also gänzlich Ihre Arbeitsstrukturen auf Remote-Work ausgerichtet haben. Diese Betriebe haben Home-Office also proaktiv als agile Arbeitsmethode gestaltet und klar den Vorteilspunkt Mietkosten für sich entdeckt. Die Mitarbeiter konnten so von zu Hause aus arbeiten und das Unternehmen musste nicht unnötig Räume anmieten.
Ausschlaggebend für ein agiles Unternehmen ist auch agile Organisation. Diese muss sich schnell an Veränderungen anpassen und diese auch rechtzeitig antizipieren. Vor allem muss die Struktur der Organisation schnelles Reagieren ermöglichen. Dabei können agile Methoden wie zum Beispiel Scrum oder Design Thinking helfen.
Agilität im Projekt vs. Wasserfall-Projektmanagement
Der klare Vorteil von agilem Projektmanagement gegenüber dem traditionellem Projektmanagement ist, dass man eine gewisse Wendigkeit als Unternehmen auf dem Markt hat.
Auf unvorhergesehene Anforderungen kann man flexibel reagieren. Durch die schnelle und breite Handlungsfähigkeit, die sich aus agilem Arbeiten ergibt, entstehen eine höhere Produktivität und Motivation.
Wie wichtig ist Agilität für Unternehmen?
Das wird deutlich, wenn sich die Marktsituation stark verändert. Das kann zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Technologien, durch neue Mitbewerber, die Corona Pandemie oder durch neue Kundenbedürfnisse passieren. Schnell genug reagieren, aber vor allem auch weiterhin aktiv gestalten, kann ein Unternehmen in einer solchen Situation nur dann, wenn seine Strukturen und seine Organisation agiles Handeln zulassen.
Das haben viele Unternehmen schon für sich erkannt und setzten daher auf agile Methoden. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass das Unternehmen mit einem Mal agil ist.
Doing Agile vs. Being Agile
Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem sogenannten Doing Agile und Being Agile.
Doing Agile heißt, dass agile Methoden, wie zum Beispiel Scrum, verwendet werden. Aber nur weil in einem Unternehmen diese verwendet, heißt das nicht, dass das Unternehmen auch wirklich agil ist. Es wird einfach nur eine agile Methode verwendet. Das wird oftmals verwechselt.
Doing Agile muss aber auch nicht direkt etwas Schlechtes sein. Es ist einfach nur ein großer Unterschied zu Being Agile.
Being Agile heißt, dass nach den agilen Werten und Prinzipen gehandelt wird. Das bedeutet, dass man als Unternehmen in seiner Grundüberzeugung agil ist. Du vertrittst also Werte, wie Respekt, Mut, Vertrauen, Selbstorganisation und Kundenzentrierung und lebst diese als Unternehmerin wirklich von Anfang bis Ende.
Welche agilen Werte gibt es?
- Selbstverpflichtung: Selbstverantwortliches und verbindliches Handeln
- Mut: Verlassen der Komfortzonen, ausprobieren von neuen Fähigkeiten
- Offenheit: gegenüber neuen Informationen, Fehlern und Meinungen
- Fokus: Konzentration auf eigene Ziele und Aufgaben
- Respekt: Jeder im Team bringt Kompetenzen mit
Wie wird dein Unternehmen agil?
Viele Unternehmen wollen agiler werden, wissen aber nicht wie. Einfach nur agile Methoden zu verwenden führt schließlich nicht unbedingt zu mehr Agilität.
Bei der Planung und Umsetzung deines agilen Projekts können dir agile Tools natürlich helfen. Diese Werkzeuge kannst du zum Beispiel zum Kanban in den Arbeitsalltag einbauen und zum Projektmanagement nutzen. Aber um wirklich agil zu werden, musst du darüber hinaus gehen und eine agile Transformation vornehmen.
- Als erstes solltest du deine Gründe für agiles Arbeiten definieren. Frage dich, was dich antreibt agil zu werden. Halte dir vor Augen, wofür Agilität notwendig ist. Also, wozu soll dein Unternehmen agil werden?
- Außerdem ist es notwendig, dass du von Anfang an ein klares und motivierendes Zielbild im Kopf hast, um zu wissen, wohin sich dein Unternehmen entwickeln soll. Stelle dir vor, wie dein agiles Unternehmen aussieht, wie ein idealer Arbeitstag darin abläuft und wie sich alle im agilen Unternehmen verhalten.
- Als nächstes ist es sinnvoll, sich die ist-Situation genau anzuschauen. Vielleicht startest du gar nicht aus einer rein traditionellen Arbeitswelt und du und dein Team arbeitet in einigen Prozessen schon agil. Du solltest genau wissen, wo ihr schon agil seid und von wo du startest.
Für deine Transformation zur Agilität wirst du auch einen Backlog, also eine Liste mit allen Aufgaben, die du für die Umsetzung deines Projektes erledigen musst, brauchen. Das Backlog wird sozusagen das Fundament deiner agilen Organisation. Überlege dir, welche Maßnahmen sich aus der Differenz zwischen Ist und Soll ergeben und in welchen Handlungsfeldern gestartet werden sollte. So kannst du erste Schritte machen.
Nachdem du die ersten Schritte umgesetzt hast, solltest du dir die Zeit nehmen, diese zu reflektieren. Überlege dir, was gut gelaufen ist und was nicht so gut gelaufen ist, um herauszufinden was du verbessern kannst. So kannst du deine Arbeitsweise immer weiter optimieren, bis du zufrieden bist.
Du hast erkannt, wie wichtig Agilität für dein Unternehmen ist? Du möchtest endlich von Doing Agile zu Being Agile kommen? Dann besuch doch mein 2. Business Agility Bootcamp vom 15.2. bis 17.2.2022.. Ich freue mich auf dich.
Alles Liebe,
Bianca
Weiterführende Blogbeiträge, die ich dir empfehle sind:
Möchtest du mehr über Agilität in Unternehmen wissen und vor allem, wie du dein Unternehmen agil(er) machen kannst – ohne Überforderung und Widerwillen? Dann melde dich jetzt gleich zur kostenlosen Workshop-Reihe an.
