Wie Sie einen Innovationsworkshop moderieren: Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung

Das Moderieren eines Innovationsworkshops erfordert mehr als nur kreative Methoden und ein paar Post-its. Es geht darum, den gesamten Prozess – von der Vorbereitung über die Durchführung bis hin zur Nachbereitung – strukturiert und zielorientiert zu gestalten. In diesem Beitrag erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie einen Innovationsworkshop professionell moderieren, dabei Zeit sparen und die besten Ergebnisse erzielen.

Warum ist ein gut moderierter Innovationsworkshop so wichtig?

Innovationsworkshops sind entscheidend, um kreative Ideen zu entwickeln, Prototypen zu gestalten oder Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden. Doch viele Workshops scheitern an mangelnder Struktur oder unklaren Erwartungen. Als Moderator:in tragen Sie die Verantwortung, dass alle Teilnehmenden optimal zusammenarbeiten und der Workshop zu messbaren Ergebnissen führt.

Ein gut moderierter Innovationsworkshop:

  • fördert die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Teilnehmenden,
  • sorgt für klare Ergebnisse und nächste Schritte,
  • steigert die Zufriedenheit der Teilnehmenden und Auftraggeber,
  • erhöht die Innovationsleistung des Unternehmens.
Das Bild zeigt Gründe, woran Innovationsworkshops scheitern

Schritt 1: Die Vorbereitung des Innovationsworkshops

Die Vorbereitung eines Innovationsworkshops ist das Fundament für dessen Erfolg. Ohne eine klare Zielsetzung und sorgfältige Planung laufen selbst die besten Methoden ins Leere.

Diese schritte braucht die Vorbereitung eines Innovationsworkshops

1.1 Klären Sie den Auftrag

Bevor Sie mit der Planung beginnen, müssen Sie die Zielsetzung des Workshops genau kennen. Stellen Sie Ihrem Auftraggeber (oder den Stakeholdern) folgende Schlüsselfragen:

  • Warum braucht es diesen Workshop?
  • Was soll durch den Workshop erreicht werden?
  • Was würde fehlen, wenn der Workshop nicht stattfindet?

Führen Sie idealerweise auch Gespräche mit den Teilnehmenden, um ihre Erwartungen zu klären. So schaffen Sie ein gemeinsames Verständnis der Ziele und können den Workshop darauf ausrichten.

1.2 Entwickeln Sie ein klares Workshop-Design

Planen Sie den Workshop rückwärts: Starten Sie mit dem gewünschten Ergebnis und überlegen Sie, welche Zwischenschritte notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Nutzen Sie dafür Tools wie Post-its oder digitale Whiteboards, um flexibel verschiedene Szenarien durchzuspielen.

Fragen, die Ihnen bei der Planung helfen können:

  • Welche Methoden oder Tools sind geeignet, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen?
  • Wie viele Teilnehmende werden erwartet, und wie erfahren sind sie mit Workshops?
  • Welche Räume oder Materialien stehen zur Verfügung?

1.3 Planen Sie die Rahmenbedingungen

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung auch praktische Details wie den Zeitrahmen, Pausen und Aktivierungsübungen. Planen Sie ausreichend Pufferzeiten ein, falls einzelne Schritte länger dauern. Achten Sie darauf, dass der Raum passend ausgestattet ist – von Flipcharts über Post-its bis hin zu digitalen Tools.

Schritt 2: Die Durchführung des Innovationsworkshops

Die Moderation eines Innovationsworkshops besteht aus mehreren Phasen, die aufeinander aufbauen: Eröffnung, Hauptteil und Abschluss. Jede Phase erfordert spezifische Methoden und Techniken, um die Teilnehmenden optimal einzubinden.

Hier finden Sie Tipps zur Durchführung eines Innovationsworkshops.

2.1 Den Workshop richtig eröffnen

Ein gelungener Start ist entscheidend, um die Teilnehmenden abzuholen und die Atmosphäre zu setzen. Beginnen Sie mit einer Check-in-Übung, die zur Zielsetzung des Workshops passt:

  • Fördern Sie den Austausch mit Formaten wie Mad Tea Party oder Impromptu Networking.
  • Wollen Sie die Kreativität anregen? Lassen Sie die Teilnehmenden auf Post-its eine Ente zeichnen und diese vorstellen.
  • Ist Fokus und Ruhe gefragt? Nutzen Sie Methoden wie Spiral Journaling, um die Gruppe zu zentrieren.

Stellen Sie außerdem die Agenda, Zielsetzungen und Nicht-Ziele vor. Geben Sie dem Auftraggeber das Wort, um die Zielsetzung aus seiner Perspektive zu erläutern.

2.2 Den Hauptteil moderieren

Im Hauptteil des Innovationsworkshops liegt der Fokus auf der Erarbeitung der gewünschten Ergebnisse. Nutzen Sie je nach Zielsetzung verschiedene Methoden und Tools:

  • Für die Ideenfindung: Crazy 8, Brainstorming, World Café.
  • Für Prototyping oder Visualisierung: Gallery Walk oder Lego Serious Play.
  • Für die Ideenbewertung: Dot Voting oder Impact-Effort-Matrix.

Teilen Sie größere Gruppen in Kleingruppen auf, um die Interaktion zu fördern. Stellen Sie den Teilnehmenden Vorlagen und Anleitungen zur Verfügung, damit sie effizient arbeiten können.

Tipp: Binden Sie alle Teilnehmenden aktiv ein. Nutzen Sie z. B. die Methode „1-2-4-alle“ aus den Liberating Structures, um sicherzustellen, dass jeder zu Wort kommt.

2.3 Energie und Atmosphäre hochhalten

Workshops können anstrengend sein, besonders wenn sie mehrere Stunden oder Tage dauern. Planen Sie deshalb regelmäßige Pausen und Aktivierungsübungen ein, um die Energie der Gruppe hochzuhalten. Beispiele:

  • Luftballon-Volley: Ein spielerisches Bewegungsspiel, das die Stimmung hebt.
  • Spaziergänge: Nutzen Sie kurze Outdoor-Pausen, um frische Energie zu tanken.
  • Dehnübungen oder der „Banana Dance“ für Lockerheit und Humor.

Schritt 3: Die Nachbereitung des Innovationsworkshops

Nach dem Workshop ist vor dem Workshop – die Nachbereitung ist entscheidend, um die Ergebnisse zu sichern und sich selbst als Moderator:in weiterzuentwickeln.

Mit diesen Schritten bereiten Sie den Innovationsworkshop effizient nach.

3.1 Ergebnisse dokumentieren

Das Fotoprotokoll ist eine zentrale Aufgabe der Nachbereitung. Um Zeit zu sparen, können Sie:

  • Fotos oder Videos während des Workshops machen und kommentieren.
  • KI-Tools nutzen, um Texte von Flipcharts und Post-its automatisch zu transkribieren.
  • Diktierfunktionen verwenden, um Inhalte schnell zu erfassen.

3.2 Raum räumen und reflektieren

Nutzen Sie die Teilnehmenden, um das Aufräumen zu erleichtern. Bitten Sie sie vor der Abschlussrunde, Post-its, Stifte und andere Materialien einzusammeln.

Reflektieren Sie anschließend für sich selbst:

  • Was hat gut funktioniert?
  • Was könnte verbessert werden?
  • Welche Methoden waren besonders effektiv?

Nutzen Sie dafür Tools wie I like, I wish, I wonder, um Ihre Learnings strukturiert zu erfassen.

3.3 Feedback einholen

Feedback vom Auftraggeber und den Teilnehmenden ist essenziell, um sich weiterzuentwickeln. Nutzen Sie Tools wie die Happiness Door oder das Feedback Grid, um während des Workshops erste Rückmeldungen einzuholen.

Führen Sie zudem ein Nachgespräch mit dem Auftraggeber, um zu klären:

  • Wurden die Ziele erreicht?
  • Gibt es noch offene Punkte?
  • Wie war der Gesamteindruck des Workshops?

Fazit: Innovationsworkshops moderieren mit Struktur und Wirkung

Das Moderieren eines Innovationsworkshops erfordert eine klare Struktur und sorgfältige Planung. Mit der richtigen Vorbereitung, zielgerichteten Methoden während der Durchführung und einer effizienten Nachbereitung können Sie sicherstellen, dass Ihr Workshop nicht nur die Erwartungen erfüllt, sondern auch übertrifft.

Machen Sie jeden Workshop zu einem Erlebnis, das nachhaltig wirkt – für Ihre Teilnehmenden, den Auftraggeber und Sie selbst.

Interessieren Sie sich für noch mehr Tipps und Tools? Dann hören Sie in die passenden Podcast Folgen rein.

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