Systemische Transformation: Warum echte Veränderung mehr braucht als Workshops
Veränderung ist in aller Munde. Unternehmen möchten agiler, innovativer, resilienter werden. Workshops werden organisiert, neue Tools eingeführt, Prozesse angepasst. Doch zu oft bleibt der erhoffte Wandel aus. Warum? Weil der Fokus meist auf einzelnen Menschen liegt – statt auf dem System als Ganzem.
Daniela Kolar, Prozessbegleiterin und Bewusstseinsingenieurin, bringt es auf den Punkt:
„Oft wird versucht, einzelne Mitarbeitende zu verändern, anstatt das gesamte System zu betrachten. Doch nachhaltige Transformation entsteht nur, wenn wir Strukturen, Prozesse und Kultur gleichzeitig mitdenken.“
Dieser Beitrag widmet sich genau dieser Sichtweise: Warum Transformation ein systemischer Prozess ist, wie Unternehmen ihn wirksam gestalten können – und welche Rolle ungewöhnliche Methoden wie Bogenschießen dabei spielen können.
Das Interview gibt es in meines „Innovation Einfach Machen“ Podcasts anhören oder direkt auf YouTube.
Hinweis: Dieser Text wurde mit KI aus dem Transkript der Podcast Folge generiert. Die Inhalte stammen aus dem Interview. Der Text von KI.
Der Trugschluss der Einzelveränderung – Es braucht systemische Transformation
Viele Transformationsprojekte setzen bei den Mitarbeitenden an. Sie sollen sich anpassen, offener werden, mitziehen. Trainings werden organisiert, Coachings angeboten. Und doch bleibt die Wirkung oft begrenzt.
Das liegt nicht an mangelndem Willen oder Talent der Mitarbeitenden – sondern daran, dass das System, in dem sie agieren, gleich bleibt. Strukturen, Prozesse, Kommunikationsmuster – all das bleibt unangetastet. Und damit bleiben auch die alten Muster bestehen.
Systeme reproduzieren sich selbst. Wer wirklich etwas verändern will, muss also das gesamte Gefüge betrachten.
Was ist eine systemische Transformation?
Ein systemischer Blick bedeutet, das Zusammenspiel aller Elemente zu betrachten:
- Die Menschen mit ihren Bedürfnissen, Ängsten, Potenzialen,
- die Beziehungen zwischen ihnen,
- die Strukturen und Regeln, die Zusammenarbeit prägen,
- die Prozesse, die sich eingeschliffen haben,
- und nicht zuletzt die Kultur, also die ungeschriebenen Gesetze im Unternehmen.
Statt Schuld oder Verantwortung zu individualisieren („Der Kollege blockiert“), wird gefragt: Welche Dynamik im System führt dazu? Dieser Perspektivwechsel öffnet die Tür für nachhaltige Lösungen.
Systemische Transformation beginnt bei der Bewusstseinsarbeit
Daniela Kolar spricht in diesem Zusammenhang von Bewusstseinsentwicklung. Denn wer das System verändern will, muss zuerst seine eigene Rolle darin reflektieren. Sie sagt:
„Gut ist immer, wenn man bei sich selbst beginnt. Denn durch die eigene Reflexion erkennt man automatisch die Wechselwirkungen mit dem größeren Ganzen.“
Diese Art der inneren Arbeit ist nicht nur für Einzelpersonen zentral, sondern auch für Teams und Führungskräfte. Nur wer versteht, welche Muster er oder sie unbewusst (mit)erzeugt, kann gezielt Veränderung anstoßen.
Spiral Dynamics: Entwicklung sichtbar machen
Ein Modell, das Daniela in ihrer Arbeit nutzt, ist Spiral Dynamics. Es beschreibt die Bewusstseins- und Werteentwicklung von Menschen, Teams und Organisationen. Dabei geht es nicht um Schubladen, sondern um ein Verständnis dafür, wie sich Systeme entwickeln:
- Welche Werte und Glaubenssätze sind aktuell wirksam?
- Welche Konflikte entstehen aus unterschiedlichen Entwicklungsstufen?
- Wo liegen Entwicklungspotenziale?
Dieses Modell hilft, Verhalten nicht zu bewerten, sondern zu verstehen. Und genau das ist die Grundlage für systemische Transformation.
3D-Welten: Komplexität greifbar machen
Ein weiteres Tool in Danielas Werkzeugkoffer sind die sogenannten 3D-Welten. Dabei handelt es sich um eine haptische Methode, bei der Teams Themen und Zusammenhänge auf einem Spielbrett visualisieren:
- Themen werden zu „Inseln“
- Wichtigkeiten werden durch Höhenprofile dargestellt
- Verbindungen zeigen Zusammenhänge
- Stakeholder-Perspektiven können eingebracht werden
Das macht nicht nur Komplexität sichtbar, sondern fördert auch das gemeinsame Verständnis und die Priorisierung.
Bogenschießen als Transformationsmethode
Was zunächst ungewöhnlich klingt, hat sich als verblüffend wirksam erwiesen: Bogenschießen als Teil von Coaching- und Teamentwicklungsprozessen.
Daniela Kolar und ihr Mann haben dafür das Konzept Balanced Archery entwickelt. Dabei geht es nicht um sportliche Leistung, sondern um innere Prozesse:
- Wie gehe ich mit Druck um?
- Was passiert, wenn ich etwas erzwingen will?
- Welche Muster zeigen sich in der Teamdynamik?
Der Bogen wird zum Spiegel: Wer zu verbissen ist, trifft nicht. Wer loslässt, hat Erfolg. Diese Erfahrung ist nicht nur kraftvoll, sondern wirkt nach. Sie schafft Anker, die im Alltag abrufbar bleiben.
Warum Transformation Zeit braucht
Ein zentrales Missverständnis in Unternehmen: Transformation ist ein Projekt mit Start und Ende. Doch das Gegenteil ist der Fall.
„Veränderung passiert nicht in einem Workshop. Sie ist ein Prozess, der Ressourcen, Zeit und echtes Commitment braucht.“
Daniela erlebt in ihrer Arbeit häufig, dass Unternehmen schnelle Ergebnisse erwarten, aber nicht bereit sind, den Weg wirklich zu gehen. Dabei entsteht nachhaltiger Wandel nur dann, wenn:
- Betroffene zu Beteiligten gemacht werden
- Reflexion räumlich und zeitlich eingeplant wird
- Experimente erlaubt und begleitet werden
- Führung den Wandel vorlebt
Fazit: Transformation als Einladung zur gemeinsamen Entwicklung
Systemische Transformation ist mehr als ein Trend. Sie ist eine Haltung. Eine Einladung, nicht nur Werkzeuge zu wechseln, sondern das Denken zu verändern.
Wer bereit ist, auf mehreren Ebenen zu arbeiten – individuell, zwischenmenschlich, strukturell und kulturell – schafft ein Umfeld, in dem Entwicklung möglich ist.
Oder wie Daniela Kolar sagt:
„Ich kann niemanden verändern. Aber ich kann einen Raum schaffen, in dem Veränderung möglich wird.“
Über Daniela Kolar
Mit ihrem vielseitigen Hintergrund als Diplomierte Kinderkrankenschwester, Lebens- und Sozialberaterin, systemische Coach, Kommunikationstrainerin und Trainerin für therapeutisch meditatives Bogenschießen bringt Daniela eine einzigartige Mischung aus psychosozialer Expertise und kreativen Methoden in ihre Arbeit ein.
Zusammen mit ihrem Ehemann, Andreas Kolar, gründete sie KoCreation, um ihrer Berufung zu folgen und dadurch Menschen und Organisationen auf ihrem Weg zu nachhaltigem Wandel zu begleiten.
Ihr Fokus liegt im Unternehmenskontext auf der Transformation von Organisationskultur und der Förderung von New bzw. Good Work-Ansätzen. Dabei arbeitet sie integral und legt besonderen Wert darauf Räume zu schaffen, in denen alle Beteiligten gehört und alle Perspektiven miteinbezogen werden. In ihren Workshops, Moderationen und Prozessbegleitungen nutzt sie ihr Gespür für Visualisierung und verwendet gerne kreative Methoden wie Design Thinking oder die 3D Welten©.
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